Investition in Sicherheit und neue Horizonte für Deutschland

Millionen Bürgerinnen und Bürger fragen sich jeden Tag, komme ich mit dem Geld aus, das ich habe? Wird es bis Ende des Monats dauern? sagte Bundeskanzler Scholz in seiner Haushaltsrede vor dem Deutschen Bundestag. Dies seien ernste Fragen, sagte er, und es seien klare Antworten erforderlich. Scholz erläuterte, wie die Bundesregierung mit Maßnahmen in Höhe von über 30 Milliarden Euro die Bürger von steigenden Preisen entlasten wolle.

Der Pendlerpauschale wird rückwirkend zum Januar angehoben.
Zur Senkung der Stromrechnung wird die EEG-Umlage im Juli abgeschafft.
Ab Juli wird der Heizkostenzuschuss auf Geringverdiener, Wohngeldempfänger und BAföG-geförderte Studierende ausgeweitet.
Kinderbonus und Sofortzuschuss kommen armutsbetroffenen Kindern und Jugendlichen zugute.
Alle Erwerbstätigen erhalten eine Einmalzahlung von 300 Euro als Ausgleich für erhöhte Energiekosten.
Im Juni gibt es Steuersenkungen auf Benzin und Diesel und die Einführung des 9-Euro-Tickets.
„Diese Erleichterung kommt jetzt und in den kommenden Tagen und Wochen“, betonte Scholz. Die Bundeskanzlerin erläuterte, wie die Bundesregierung einen Schutzschirm aus Zuschüssen, Bürgschaften und bezahlbaren Krediten geschaffen habe.

„Von diesen Entlastungspaketen profitieren auch Rentner“
Die Bundeskanzlerin betonte, dass auch Rentner von niedrigeren Stromrechnungen, dem Spritrabatt und dem 9-Euro-Ticket profitieren würden. Er fügte hinzu, dass die Renten ab Juli mit 6,12 Prozent im Osten und 5,35 Prozent im Westen auf ein seit Jahrzehnten nicht mehr gesehenes Niveau steigen würden.

Konzertierte Aktion mit den Sozialpartnern
„Bei allem, was wir jetzt tun und in Zukunft tun werden, ist eines klar: Langfristige kreditfinanzierte Subventionen sind keine Lösung“, warnte Scholz, der seine Erwartung äußerte, dass die Bundesregierung wieder zur Einhaltung der Schuldengrenze zurückkehren werde von der Verfassung auferlegt. Ziel müsse es sein, den Inflationsdruck langfristig zu mindern.

„Wir brauchen eine gezielte Anstrengung in einer ganz außergewöhnlichen Situation“, sagte Scholz und versprach, die Bundesregierung werde Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Gewerkschaften zu einem gemeinsamen Vorgehen zusammenbringen. Ziel war es, gemeinsam Lösungen zu finden, mit denen aktuell steigende Preise umgangen werden können.

„Am Rande einer zweiten industriellen Revolution“
Scholz stellte fest, dass faire Löhne eine solche Lösung seien, viele Bürger sich aber grundsätzlichere Fragen stellten, wie sicher ist mein Arbeitsplatz, wenn Energie teurer und Lieferketten unsicherer werden? Wie geht es weiter mit Deutschland als Industrienation? „Wir alle wissen, dass wir vor einer zweiten industriellen Revolution stehen“, sagte Scholz und betonte, dass zwei Faktoren dafür entscheidend seien:

Versorgungssicherheit, wo Deutschland seine Abhängigkeit von russischem Gas beenden müsste, etwa durch den Bau von vier neuen LNG-Terminals, die Erschließung neuer Bezugsquellen und die Förderung von Wasserstoff als Energieträger.
Massiver Ausbau der Erneuerbaren Energien: Hier habe die Bundesregierung bereits ihr Oster-Maßnahmenpaket verabschiedet, sagte er. Zwei weitere Pakete würden im Sommer und Herbst folgen, sagte Scholz.
Die Sorgen und Erwartungen der Bürger an erste Stelle setzen
Scholz versprach, die Bundesregierung werde die Sorgen und Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt ihrer Politik stellen. „Die größte Sorge der Menschen ist derzeit sicherlich der schreckliche Krieg, den Russland gegen die Ukraine begonnen hat“, sagte die Bundeskanzlerin.

„Wir alle empfinden Mitgefühl mit den Opfern dieses verbrecherischen Krieges“, sagte der Bundeskanzler, der feststellte, dass der Krieg nun fast 100 Tage andauere und „die Zahl der Opfer mit jedem Tag steigt“.

„Putin darf diesen Krieg nicht gewinnen, und er wird ihn nicht gewinnen“
Scholz betonte, Präsident Putin dürfe das Land nicht mit einem brutalen Militäreinsatz ganz oder teilweise erobern. „Das ist Imperialismus, den werden wir in Europa nicht hinnehmen“, sagte die Bundeskanzlerin.